Am Samstag, den 29. September fand zum ersten Mal Neukölln Nachhaltig und somit auch das erste Umwelt- und Nachhaltigkeitsfest in Neukölln statt. Ziel war es, sich auf dem Alfred-Scholz-Platz über das Thema Nachhaltigkeit auszutauschen, voneinander zu lernen, Ideen zu bündeln und neue ressourcenschonende Wege zu entdecken. Besonders toll an der Organisation des Festes fanden wir, dass nicht nur Umwelt-Interessierte und Tourist*innen, sondern auch die Neuköllner*innen offen empfangen wurden und wir zusammen interaktiv an einer Zukunft mit weniger Müll gearbeitet haben.

Den ganzen Tag gab es Musik, Vorträge selbstgeschriebener Gedichte und interessante Diskussionsrunden. Sehr beliebt war das Nachhaltigkeitsquiz, für das sich jede Initiative, die mit einem Stand vertreten war, eine Frage ausgedacht hatte. Diese Fragen mussten die Besucher*innen dann beantworten und konnten sich somit spielerisch über Nachhaltigkeit informieren . Die besten drei bekamen einen Preis. Auf dem ganzen Fest konnte man nichts kaufen, was ich persönlich sehr erfrischend fand, denn so fand ein interessanter Austausch ohne Kommerz als Motivation statt. Alle Stände waren sehr vielfältig und es war großartig zu sehen wie viel sich im Thema Nachhaltigkeit in Berlin/Deutschland bereits tut. Ein großes Thema war, welche Alternativen es zu Plastik gibt und wie man seinen eigenen Müll reduzieren kann.

Wir als Berlin-Vegan hatten verschiedene Kleinigkeiten zum Verkosten vorbereitet: Emlinger Linsenbratlinge, Sojagulasch,  Brot mit Cashew-Käse und Hirsesalat mit Bohnen. Das Besondere an diesen Gerichten war, dass alle Haupt-Zutaten regional angebaut wurden und man durch die kurzen Transportwege viele Energieressourcen spart. Einerseits wollten wir den Besucher*Innen damit zeigen, dass die vegane Ernährung durch den Verzicht auf tierische Produkte (insbesondere Fleisch und Milch) insgesamt wesentlich nachhaltiger ist. Andererseits wollten wir das Vorurteil, dass vegane Produkte oft aus fernen Ländern importiert werden müssen, widerlegen, indem wir zeigten, wie viel bereits bei uns in Deutschland angebaut wird. Durch die Kostproben haben wir die Neugier der Menschen auf uns geweckt und kamen gut mit ihnen in Kontakt und konnten uns austauschen. Die Offenheit und das Interesse der Leute, unsere Köstlichkeiten auszuprobieren, waren toll. Alle waren total begeistert vom Essen, was uns natürlich sehr gefreut hat. Mit dem Sojagulasch und der großen Auswahl an Gastronomie und Geschäften auf unserem Hosentaschenflyer haben wir vielleicht den einen oder die andere Vegetarier*innen und Omnivoren dazu anregen können die leckeren veganen Lokale hier in Berlin auszuprobieren.

Alles in allem waren das Fest und unser Stand ein großer Erfolg!

Da wir die Rezepte vor Ort nicht mithatten und viele danach gefragt haben, teilen wir sie hier mit euch. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Emlinger Linsenbratlinge

Zutaten für ca. 10 Stück:

100 g Emlinger Linsen

2 TL Gemüsebrühe

20 g gefrorene Erbsen

1 Zwiebel

1 TL Currypulver

Salz, Pfeffer, Kräuter (z. B. Petersilie oder Koriander)

evtl. etwas Chilipulver und Knoblauch

Quinoaflocken

Mehl

Zubereitung:

Die Linsen waschen und etwa 15 Minuten in der Gemüsebrühe köcheln. Die abgetropften und abgekühlten Linsen (lauwarm) zusammen mit den fein gehackten Zwiebeln, Pfeffer, Salz und Curry vermengen. Ca. 1/3 der Masse pürieren und mit den restlichen Linsen vermischen. Erbsen und Kräuter hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer und Curry abschmecken. Gib nun Mehl dazu, bis sich eine gut formbare Masse bildet, und stelle die Bratlinge her (leicht kleben dürfen sie noch). Wälze die Bratlinge abschließend in den Quinoaflocken. Erhitze eine Pfanne mit Pflanzenöl und brate die Bratlinge, bis sie braun und knusprig sind. Die Bratlinge schmecken sowohl warm als auch kalt hervorragend.

Sojagulasch

Zutaten für ca. 10 Stück:

150 g grobes Sojaschnetzel

2 Zwiebeln
1 Karotte
1 rote Paprika
1 grüne Paprika
½ Chilischote (je nach gewünschter Schärfe)
2 Knoblauchzehen
3 TL edelsüßes Paprikapulver
1 TL geräuchertes Paprikapulver oder Sojasauce
1 EL Tomatenmark
1 EL Senf
300 ml Flüssigkeit (passierte Tomaten, Rotwein oder Traubensaft)

Zubereitung:

Das Sojaschnetzel mit kochendem Wasser (Wasserkocher) übergießen und 5 Minuten einweichen lassen. Anschließend das Wasser abgießen und die Sojaschnetzel in einem Sieb auspressen. In eine beschichteten Pfanne eine großzügige Menge Pflanzenöl geben und die Schnetzel ca. 8 Minuten bei starker Hitze anbraten. Inzwischen Zwiebeln schälen und würfeln. Paprika waschen, entkernen und in Streifen schneiden. Chilischote entkernen und fein hacken. Knoblauch schälen und fein hacken. Nun die restlichen Zutaten nacheinander in die Pfanne geben und mitbraten. Bei Bedarf die Hitze regulieren. Nun die Flüssigkeit dazugeben und das Sojagulasch ca. 10 Minuten köcheln lassen. Mit Gewürzen und Kräutern abschmecken. Dazu passen Kartoffeln, Nudeln oder frisches Roggenbrot.

Guten Appetit!